Gaensehaut - 44 - Rache ist... by Stine R.L

Gaensehaut - 44 - Rache ist... by Stine R.L

Autor:Stine, R.L. [R.L., Stine]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-11-05T00:00:00+00:00


15.

Ich sprang so hektisch aus dem Sessel auf, dass die Schüssel umkippte und eine Popcornlawine sich auf den Boden ergoss.

Ich kümmerte mich nicht darum.

Ich packte meine Hand, pflückte das Popcorn davon ab, hielt sie mir dicht vors Gesicht und sah sie mir voller Entsetzen an.

»Nein! Das ist zu seltsam!«, hauchte ich.

Auf dem Handrücken sprossen dicke schwarze Stoppeln. Auf beiden Händen! Kurze Stoppeln, wie bei einem Männerbart.

Ich strich über die Haare. Sie fühlten sich steif und borstig an.

Ich rollte den Ärmel meiner Hemdbluse hoch.

»O neeeiiin!« Angewidert stöhnte ich auf. Die stacheligen Stoppeln wuchsen auf meinem ganzen Arm!

»Nein. O bitte, nein!«, schrie ich.

Mit hämmerndem Herzen rannte ich aus dem Zimmer und zum Spiegel im Flur.

»Ich bin kein Werwolf!«, sagte ich mir. »Wir haben zur Zeit keinen Vollmond.«

Plötzlich juckte es mich im Nacken. Ich drehte mich vor dem Spiegel.

»O neeeeiiin!«

Auch im Nacken waren mir dicke schwarze Haare gewachsen.

Was war das für ein Schatten unterm Kinn?

Nein. Auch hier wuchsen mir Haare! Sie sprossen rings um meinen Hals herum!

Mit großen Augen und offenem Mund hob ich die Hände an den Spiegel. Ich konnte fast dabei zusehen, wie das stoppelige schwarze Haar weiterwuchs. Die Haare auf dem Handrücken waren mittlerweile über zwei Zentimeter lang. Glatt und dick wie Bärenfell.

»Aaaaah!« Noch einmal stieß ich einen Schrei aus, als ich bemerkte, dass auch auf meiner Stirn Haare sprossen.

Mir drehte sich der Magen um. Ich konnte fühlen, wie mir das Abendessen hochkam.

Schwarze Haarbüschel ragten sogar aus meinen Ohren hervor!

»Iris!«, knurrte ich. »Iris hat wieder zugeschlagen!«

Wie hatte sie das wieder geschafft? Wie hatte sie es so vermurksen können?

Das glatte schwarze Haar hing mir über die Augen herab, wie ein Vorhang. Langsam schoben sich die Haare an den Armen aus den Ärmeln hervor.

Ich schaute auf meine Beine hinab – fellbewachsene Gorillabeine ragten aus meinen Jeansshorts hervor!

Und meine Hände erst! Sie sahen wie Tatzen aus. Pelzige schwarze Tierpfoten!

Das Haar wuchs sehr schnell. Als ich wieder in den Spiegel schaute, konnte ich mich kaum mehr selbst erkennen. Ich sah noch nicht einmal mehr wie ein Mensch aus.

»Ich ... ich bin so etwas wie ein Ungeheuer!«, rief ich entgeistert.

Mit einem Ruck wandte ich mich vom Spiegel ab. Ich konnte meinen Anblick nicht länger ertragen.

»Iris«, murmelte ich. »Ich muss zu Iris.«

Ich rannte los. Beim Laufen rieben meine fellbedeckten Beine aneinander. »Ohhhh.« Was für ein elendes Gefühl. Pelz rieb an Pelz.

Mom und Dad saßen auf der Veranda hinterm Haus und tranken Eistee. »Ich gehe spazieren!«, rief ich zu ihnen hinaus. »Bin gleich wieder da!«

Ich flitzte in die Garage, bevor sie mich zu sehen bekamen. Ich schwang mich auf Moms Fahrrad und wollte in die Pedale treten.

»AUUUU!«

Mein dickes Fell verfing sich in den Speichen!

Ich fiel vom Rad und landete auf meinem pelzigen Rücken.

Ich kann nicht Fahrrad fahren!, wurde mir klar.

Ich rappelte mich auf. Fell quoll aus meinen Schuhen hervor. Ich strich mir das schwarze Haar aus den Augen und marschierte dann zu Fuß los, zu Carl nach Hause.

Als ich die Straße zum nächsten Block überquerte, hörte ich einen Hund bellen. Zuerst in der Ferne. Doch dann vernahm ich das dumpfe Geräusch von Pfoten, die rasch übers Gras liefen.



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